Walter Junger

Alles ist endlich - nichts ist ewig!

W ir Menschen wissen viel! Wir sollten aber auch wissen, dass wir eigentlich das Wesentliche nicht wissen. Woher kommt das Leben auf dieser Erde und wohin führt der Weg der Menschheit. Wir unternehmen Reisen ins All und forschen nach Möglichkeiten das Leben der Menschen selbst zu verlängern. Wo ist die Grenze? Für mich stellt sich die Frage ist dieses Tun wirklich sinnvoll? Es gibt aber noch viele weitere Fragen, auf die selbst die gelehrtesten Köpfe unter uns keine zufriedenstellende Antwort geben können. Manche glauben mit dem Wort „ewig“ alles erklären und sagen zu können.

Aber wahr und unbestritten ist, dass alles was uns umgibt, der Vergänglichkeit unterworfen ist. Es gibt keine Umkehr, keine erkennbare Wiederholung. Diese Erkenntnis hat seit jeher auch unzählige Künstler bewegt und sie in ihren Arbeiten auf die eine oder andere Art geprägt und beeinflusst. Wir kennen in der Kunst vielerlei Vanitas Darstellungen und auch ich habe mir die Vergänglichkeit, die an vielen Beispielen täglich zu erkennen ist, zum Thema erkoren.

Ein totes Tier im Wald, ein sterbender Baum, ein Stück Metall mit starkem Rost behaftet, selbst zerbröselndes Gestein, das ich bei meinen Bergtouren immer wieder staunend betrachte ist unwiederbringlich der zerstörenden Veränderung unterworfen.
Wir haben es seit jeher geschafft unsere Behausungen für Jahrhunderte oder länger anzulegen. Den steten Verfall können wir trotzdem nicht aufhalten. Einige Darstellungen des „Vergehens“ kann man auch in meinen Aquarellen entdecken. Ich finde es immer wieder faszinierend die verschiedenen Zustände alternden Holzes in meinen Bildern zu dokumentieren.

N un kann es sein, dass das Wissen um die Endlichkeit uns Menschen ängstigt und wir versuchen dies zu verdrängen. Aber es gehört zu unserem, auch zu meinem Leben. Ich will diesem Faktum auf meine eigene, persönlich satirische Weise begegnen. Das Thema Vergänglichkeit gibt mir die Möglichkeit auf immer wiederkehrende Fragen auch künstlerische Antworten zu suchen.
Eine Ratte in der zugeschnappten Falle: gezeigt als schmutzig empfundenes und vom Menschen mit allen Mitteln verfolgtes und gejagtes Wesen. Diese sinnbildhafte Darstellung sagt viel über das Leben im Allgemeinen und das Verständnis der Menschen im Besonderen aus:
- man lebe daher bewusst im [ memento mori ] – im Angedenken des Todes und der Vergänglichkeit alles Irdischen: dieses Mal ist es die Ratte, morgen trifft es vielleicht dich selbst.
Hier im Bild – und abseits des realen Erlebens – hat das Tier unser Mitgefühl, in der Wirklichkeit kann es damit aber nicht mehr rechnen.